Kurzer Steckbrief:
Sehr friedliche, nicht räuberische Art, Lauerjäger. Idealhaltung im Artbecken.
Vergesellschaftung mit nicht agressiven kleineren Schwarmfischen und Oberflächenfischen
möglich.
Voll ausgewachsen sind sie etwa bei 11 / 12 cm. Einzelne Tiere werden
auch 13 bis 15 cm, Durchmesser dann bis etwa 1cm. Stellen Sie
sich Form
und
Größe
wie einen
durchschnittlichen
Kugelschreiber vor ;-)). Diese Größe haben unsere Alttiere "im Seniorenbecken".
Wasser:
Die Tiere stellen keine komplizierten Wasseranforderungen (ph neutral
bis leicht alkalisch, 6,8 bis 8; mittlere Härte ab 8dGH bis 30 dGH).
Temperaturen
23 - 27 Grad C.
Die Tiere sind im Süßwasser gezüchtet und aufgezogen. Brackwasser* (s.u.)
ist keinesfalls nötig!
Wir haben eine Gruppe zeitweise (3 Monate) im Brackwasser (etwa 0,3 %)
gehalten und konnten weder im Verhalten, Befinden, noch Fortpflanzung
Vorteile an Brackwasserhaltung feststellen! Auch nicht bei den Wildformen
die wir importiert haben. (Eher Nachteile für die Pflanzen)
Futter:
Lebendfutter, alles was schwimmt. Z.Bspl.: weiße und schwarze Mückenlarven,
Wasserflöhe (wie Daphnien, Cyclops), Artemien, Moina, artfremde Babyfische,
Garnelenbabys und Eier... Kleinere rote Mückenlarven fressen unsere Nadeln
auch mal mit, aber nicht sonderlich gern.
Es wird immer mal wieder berichtet die Nadeln würden auch Frostfutter
nehmen. Das kann ich nicht bestätigen! Unsere Nadeln erhalten nur Lebendfutter
und das gestaltet sich garnicht so schwierig, wie ich es am Anfang befürchtet
hatte. Je nach größe der Nadeln frißt eine Nadel zwischen 5 und 10 größere
Futtertiere (weiße Mückenlarven / Artemia) pro Tag. Kleinere Futtertiere
natürlich entsprechend mehr. Drehen Sie beim füttern die Filterung herunter.
Die Strömung im Wasser hält sich recht lange, aber die Futtertiere werden
nicht alle weggesaugt.
Einrichtung:
Feinerer Bodengrund, oder Sand, wenn Höhlen/dunkle Ecken vorhanden sind
werden diese gern genutzt. Die Tiere halten sich gern zeitweise in Aquarienbereichen
mit gedämpften Licht auf. Pflanzen/Wurzeln und sonstige Einrichtungen
die bis in die oberen Beckenregionen reichen, werden sehr gern zum Verweilen
und Futterlauer genutzt.
GU und Geschlechterverhalten:
Eigentlich ist der GU leicht zu erkennen, wenn die Männchen tragend sind,
oder ihre Bauchlappen beim Paarungstanz/Paarung zu sehen sind. Die Männchen
haben beim Balztanz natürlich den bekannten und unübersehbaren knallroten
Bauch (auch die grüne Farbvariante). Wenn diese Situationen nicht herrschen,
wird es schon schwieriger. Männchen und Weibchen sehen nämlich gleich
aus und verhalten sich gleich. Weibchen balzen mit Weibchen und Männchen
mit Männchen. Das dient offenbar der Rangfolge, oder Wertigkeit in der
Gruppe. Natürlich balzen auch Weibchen und Männchen zusammen. Drängelt
sich jedoch bei der Paarung, oder Eiübergabe eine anderes Tier dazu, wird
die Paarung abgebrochen und nicht selten auch die Eier aufgegeben. Die
Männchen sind gegenüber gleichaltrigen Weibchen ein wenig größer und von
der Statur kräftiger. Auch ist der "Pferdekopf" etwas charakteristischer
ausgeprägt.
GU-Bilder sind .:HIER:.
Besonderheiten:
Diese Nadelart stellt den eigenen Babys nicht nach! Wenn Sie Nachwuchserfolg
haben, können Sie die Nadelbabys bei den Eltern lassen. (Nur die Aufzucht
der Babynadeln ist sehr aufwendig.)
Zur Zucht:
Wie gesagt diese Nadelart stellt den eigenen Babys nicht nach, auch die
Artgenossen im Becken nicht! Zucht ist aber definitiv nur im Artbecken
möglich. Eine optimale Temperatur für die Vermehrung sind 25 / 26 Grad
Celsius. Die Wasserwerte müssen passen und stabil sein und das Futter
abwechslungsreich. Die Nadeln vermehren sich saisonunabhängig. Abgeworfene
Eier können Sie den Garnelen, oder Schnecken überlassen. Jede aufgewandte
Mühe an abgeworfene Eier ist zwecklos. Junge Nadeln machen als Eltern
viele Fehler. Ein größeres Weibchen und kleineres Männchen heist unweigerlich
Eier liegen auf dem Boden. Ein junges Männchen verliert auch mal beim
fressen seinen Nachwuchs. Nachwuchs wird bei jungen Eltertieren auch zu
früh frei gelassen. Dann hat man Nadelbabys die noch Dottersack tragen
und entsprechend eigenartig im Wasser herum zappeln. Auch treten Nadelbabys
mit geknicktem Körper auf (falsche Lage in der Bauchfalte, oder Beschädigung
beim frei schwimmen). Last but not least: Junge Nadeleltern = sehr kleine
Nadelbabys = besonders schwere Aufzucht. Zum Aufzuchtfutter bitte bei
Fragen+Antworten nachlesen, die Frage tauchte schon oft auf.
Soweit zu einigen Schwierigkeiten, ABER:
Die Chance Ihren Bestand an Enneacampus ansorgii selbst durch Nachwuchserfolg
auszubauen stehen gut. Bieten Sie ihnen gute Haltungsbedingungen. Wählen
Sie kein zu kleines Becken für die Haltung wenn Sie Nachwuchs wollen (auch
der Nachwuchs will ja Platz haben). Lassen Sie den Tieren Zeit, bis sie
gelernt haben ihren Nachwuchs erfolgreich zu betreuen und ins Wasser frei
zu lassen. Und letztlich, ältere Nadeln bekommen größere Baby´s, die auch
gleich mit frisch geschlüpften Artemia-Naupilien gefüttert werden können.
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Brackwasser:
Mal kurz ein paar Denkanstöße zur Salzbenutzung im Süßwasseraquarium und
Einordnung des Begriffes Brackwasser. Salzgehalt in %:
Totes Meer ( null höheres Leben) bis 33% Salzgehalt (eine nahezu gesätigte
Lösung), Mittelmeer etwa 3 - 4%, Nordsee etwa 3,5 %, Brackwasser
etwa 1,5 - 0,2%, Ostsee 1,8 - 0,3%. Die Ostsee ist ein Brackwassermeer!
Für einen mittleren Brackwasserwert von 1% Salzgehalt benötigt man immerhin
1Kg Salz auf 100l Wasser (tatsächlich sogar mehr).
Verehrte Züchter, Halter/innen, Forenschreiber, Aquarienbuchautoren, Händler:
Bitte benutzt den Begriff Brackwasser überlegter und mit Angabe des benötigten
Salzgehaltes für die jeweiligen Pfleglinge. Egal ob die Salinität in %,
µS, oder mg/l angegeben wird. |